Berliner Restaurant-Entdeckungen 2016, Teil II

Barfood vom Panama in der Tiger Bar nebenan im Hof.

Barfood vom Panama in der Tiger Bar nebenan im Hof.

Toll essen gehen in der Potsdamer Straße in Berlin-Schöneberg hatte bis Sommer 2016 wohl kaum jemand auf dem Schirm. Seit das Panama Ende Juni eröffnet hat, müssen die Gäste nur den Weg dorthin finden, denn auf der „Potse“ selbst weist nichts auf das Restaurant mit hellem Karibikflair im Hinterhof hin. Ich treffe mich dort im Oktober mit dem Neffen – und wir sind beide ziemlich schnell begeistert! Von den Empanadas, wie dem Tartar von Richards Reh, dem Melonensalat und, und… Viele kleine Portionen bestellen und zum Probieren teilen ist hier Motto, vom Service gibt’s gute Empfehlungen, auch bei der Weinwahl. Für einen schönen Abend hat einfach alles gepasst.

Potsdamer Str. 91, 10785 Berlin, Tel 030. 983 208 435, www.oh-panama.com/de/willkommen

Vorspeisen-Erlebnis: Rote-Bete-Lachs auf Gin Pumpernickel mit Gurkenkaviar

Vorspeisen-Erlebnis: Rote-Bete-Lachs auf Gin Pumpernickel mit Gurkenkaviar.

Der Besuch in der Kitchen Library im Oktober mit Nick fand auch aufgrund eines „EssPress“-Tipps statt – danke an Eva Maria Hilker! Dazu kam unsere Neugier auf ein Restaurant mit vielen Kochbüchern an den Wänden! Schon mal Rote-Bete-Lachs auf Gin Pumpernickel mit Gurkenkaviar probiert! Ganz köstlich! Nick schmeckte sein Hamburger mit einem Craft Beer. Nicht unser letzter Besuch in dem Charlottenburger Lokal von Udo Knörlein, wo in einem der Regale jetzt auch unser Einhänderkochbuch steht!

Bleibtreustr. 55, 10623 Berlin, Tel  030 3125449, www.kitchen-library.de

Beim Steaksägen mit einer Hand helfen die Küchenchefs mit.

Beim Steaksägen mit einer Hand helfen die Küchenchefs mit.

Einladung ins Neuköllner Pigalle, dem zweiten Ableger vom Steak-Restaurant Filetstück im November. Ein Fleisch-Zerlege-Kurs von Dry aged Beef steht auf dem Programm, danach Dinner – au ja! Eine Hälfte der alten pommerschen Rinderrasse Schwarzbunte aus dem eigenen Trocken-Reife-Schrank liegt auf dem Tisch, und jeder darf mal Hand anlegen und sägen: erst Porterhouse, dann T-Bone und Rumsteaks. Das ausgelöste Filet wird zu handgeschnittenem Tatar, die Steaks gehen in die Küche zu Küchenchef Rote-Bete-Lachs auf Gin Pumpernickel mit Gurkenkaviar Fabrizio – und alles schmeckt himmlisch. Zwischendurch ein Schluck Beef Tea… hier sind einfach Fleischprofis am Start, und supernett sind sie auch!

Sanderstr.17, 12047 Berlin, Tel 030. 239 396 63, www.filetstueck-berlin.de

Hier geht’s zu Teil I meiner Berliner Restaurant-Entdeckungen  in 2016.

Fotos: Martina Tschirner

 

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Restaurant-Entdeckungen 2016

„Da will ich wieder hin!“ Tolle Restaurants haben im letzten und vorletzten Jahr in Berlin aufgemacht, es macht immer mehr Spaß, in der Hauptstadt essen zu gehen. Junge und engagierte Köche rocken die Herde der neuen Lokale und Weinbars. Sie kochen richtig toll, viel mit saisonalen Produkten und oft aus der Region, mal richtig dogmatisch, meist jedoch mit Blick über den Tellerrand. Das Schöne: Für die Gäste bleibt das Essen bezahlbar. Zudem scheint es fast, als würde „Fine Dining“ im besternten Restaurant immer mehr abgehängt vom sogenannten „Casual Dining“, also gut essen in lockerer, zwangloser Atmosphäre. Sieben dieser neuen Lokalitäten haben mich ziemlich begeistert.

Den zehnten Gang im Nobelhart & Schmutzig können die Gäste mit nach Hause nehmen.

Den zehnten Gang im Nobelhart & Schmutzig können die Gäste mit nach Hause nehmen.

Und es gibt sogar Lokale, die es schaffen, als Sternerestaurant mit Club-Charakter auch junge Leute, die gern essen, zu locken. So wie das Nobelhart & Schmutzig von Billy Wagner. Im März war ich mit Nick dort, neugierig auf die „brutal regionale Küche“ von Micha Schäfer. Tolle Atmosphäre, sympathischer Service, spannendes Menü – schon der erste Gang Aal von den Müritzfischern mit scharfen Rettichsprossen ein Knaller. Dass es in der Friedrichstraße nur ein einziges Menü gibt, hat sich inzwischen längst rumgesprochen, ebenso dass nur mit Zutaten ganz aus der Nähe gekocht wird, brutal regional eben, z.B. fehlt der Pfeffer in der Küche. Dazu sehr gute Weine und lustige Biere… alles in allem hatten wir einen Abend, der sehr viel Freude gemacht hat! Und nach Wiederholung mit dem aktuellen, neuen Menü schreit…

Friedrichstr. 218, 10969 Berlin, Tel 030. 259 406 10, www.nobelhartundschmutzig.com

Backprofi Stijn Remi und Ursula "Heinzelcheese".

Backprofi Stijn Remi und Ursula „Heinzelcheese“.

Stadtgespräch im April war die Eröffnung von Lode & Stign am Landwehrkanal in Kreuzberg. Die jungen niederländischen Köche Lode van Zuylen und Stijn Remi waren Berliner Gernessern schon aus der Markthalle Neun im gleichen Stadtteil bekannt, wo Lode in der Bäckerei Sironi mitgemischt hat. Nun also mutig ein eigenes Restaurant. Oder doch eher eine Snackbar? Ich bin neugierig und treffe mich mit Ursula Heinzelmann einen Monat nach der Eröffnung in dem schlicht gestylten, kleinen Lokal. Serviert werden viele verschiedene Kleinigkeiten. Zuerst gibt’s selbstgebackenes Brot mit selbstgemachter Butter (klasse!) und danach typisch holländische Krokets, die hier Bitterballen heißen und mit den Massensnacks rein gar nichts zu tun haben. Das, was an Warmem danach kommt, ist richtig fein. Und Ursula macht der Käse zum Abschluss glücklich.

Lausitzer Str. 25, 10999 Berlin, Tel 030. 652 145 07, www.lode-stijn.de

"Couvert Colette": Limonen-Aioli, eingelegtes Gemüse, Baguette.

„Couvert Colette“: Limonen-Aioli, eingelegtes Gemüse, Baguette.

Unaufgeregt französisch essen gehen in Berlin? Starkoch Tim Raue macht’s möglich, und zwar gegenüber dem KadeWe in seiner Brasserie Colette. Und genau die richtige Adresse für eine Geburtstagseinladung an die Tante. Die schicke Bistro-Atmosphäre mit Marmortischchen ist zum Wohlfühlen, die überdimensionale Karte bietet die typischen Klassiker wie Salade nicoise,  Moules frites, Boeuf Bourguignon – aber alle ein bisschen Raue-mäßig verfeinert! Dazu Seltenes wie Kalbskopf Ravigote, für mich eine Premiere. Was das ist? Die Ravigote ist eine säuerliche Sauce mit frischen Kräutern aus der klassischen französischen Küche.

Passauer Str. 5-7, 10789 Berlin, Tel 030. 219 921 74, www.brasseriecolette.de

Mit Nick auf der Terrasse vom Langosch.

Mit Nick auf der Terrasse vom Langosch.

Ein Tipp aus der Berliner Zeitung „EssPress“ ist das Langosch in Friedrichshain. Was für eine witzige Idee, Burger und Pulled Pork in Langoschfladen zu packen! Die frittierten Hefeteilchen aus der ungarischen Küche gibt es natürlich auch klassisch oder mit Fisch. Oder geschmorte Bäckchen. Dazu eine feine Weinauswahl… Unbedingt den Ausflug an den Petersburger Platz wert, an dem Nick und ich im August wunderbar draußen sitzen – und beschließen: Wir kommen wieder!

Petersburger Platz 1, 10249 Berlin, Tel 030. 428 081 00, www.langosch-berlin.de

Die anderen drei Restaurantdeckungen aus 2016 stelle ich in der nächsten Woche vor…

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Weihnachtsessen 2016 für Einhänder: Lamm mit Grünkohlsalat

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Die Lammkeule gart nebenbei und braucht kaum Aufmerksamkeit! Sie wird so zart, dass man sie fast löffeln kann. Nebenbei lassen sich die Beilagen vorbereiten: gebratene Kartoffelecken und Grünkohlsalat mit Cranberries.

Für den weihnachtlichen Hauptgang für vier Personen müsst ihr einkaufen: 1 Lammkeule (mit Knochen und etwa 1,5 kg schwer), trockener Rotwein (davon 300 ml), 200 g grob zerkleinerter Grünkohl, getrocknete Cranberries (davon 1 kleine Tasse), Pinienkerne (davon auch 1 kleine Tasse).

Diese Zutaten sind sicher schon da, falls nicht, bitte ebenfalls kaufen: 2-3 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 2 EL getrocknetes Suppengrün (oder TK-Suppengrün), je 1 knapper TL getrockneter Rosmarin und Thymian, Salz, frisch gemahlener Pfeffer (Lammkeule); 1 EL Senf, 1 Knoblauchzehe, 40 ml weißer Balsamico, 40 ml Olivenöl (Grünkohlsalat).

Diese Küchengeräte benötigt ihr fürs Kochen, bitte bereit stellen: Arbeitsstation/Einhänderbrett/Küchenbrett, leichter Bräter mit Deckel (oder Alufolie zum Abdecken benutzen), kleiner Rost, Messbecher, Zwiebelhacker, Knoblauchschlauch (für die Lammkeule); 3-Liter-Kochtopf mit Stiel, kleine Pfanne, Küchensieb, kleiner Messbecher, Knoblauchschlauch, Knoblauchpresse, Schraubglas, Salatschüssel (Grünkohl)

Bevor es losgeht, die Lammkeule bitte mindestens 30 Minuten vor dem Schmoren aus dem Kühlschrank nehmen! Dann den Backofen auf 200 Grad vorheizen und 300 ml Rotwein abmessen.

Die Lammkeule vorbereiten: Weiter geht’s mit den Zwiebeln, die auf der Arbeitsstation fixiert mit dem Messer schälen und mit dem Zwiebelhacker grob zerkleinern. Knoblauchzehe mit dem Schlauch pellen und mit einem Messerrücken andrücken. Die Lammkeule von beiden Seiten salzen, pfeffern und mit Rosmarin und Thymian würzen.

Im Ofen: Das Fleisch über den Bräter auf den Rost legen und in dem heißen Ofen 30 Minuten braten.

Danach das Fleisch in den Bräter legen (dafür den Bräter aus dem Ofen nehmen, der Rost kann jetzt weg), Zwiebeln und Suppengrün um das Fleisch legen, den Bräter wieder in den Ofen stellen, Rotwein dazugießen. Die Temperatur auf 125 Grad herunterschalten und etwa 30 Minuten weiterbraten.

Jetzt den Bräter zudecken oder die Lammkeule mit Alufolie abdecken und noch sechs Stunden weitergaren. Wenn sich das Fleisch noch nicht ganz leicht mit einer Gabel teilen lässt, dann das Fleisch noch 30-60 Minuten weitergaren.

In der Zwischenzeit den Grünkohlsalat zubereiten. Da geht’s los mit dem Waschen & abtropfen lassen vom Grünkohl.  Weiter mit dem Abmessen von 30 ml weißer Balsamico, 30 ml Olivenöl, je 1 kleine Tasse mit Cranberries und Pinienkernen füllen.

Vorbereiten und Schneiden: Den großen Stieltopf zur Hälfte mit Wasser füllen, 1 TL Salz zugeben und das Wasser aufkochen lassen. gruenkohl-1

Den Grünkohl im kochenden Salzwasser 3 Minuten sprudelnd kochen lassen (blanchieren). In ein Sieb abgießen, kalt abschrecken und abtropfen lassen. Mit der Hand das noch enthaltene Wasser gut ausdrücken.

In der heißen Pfanne die Pinienkerne anrösten, bis sie duften. Dabei aufpassen, dass sie nicht verbrennen.pinienkerne-2

Knoblauchzehe mit dem Schlauch pellen und mit der Knoblauchpresse in das Schraubglas pressen.

Balsamessig mit Senf, Salz und Pfeffer in einem Schraubglas verrühren. Olivenöl  dazugeben, Glas schließen und kräftig schütteln. In einer Schüssel den Grünkohl mit den Cranberries und dem Dressing mischen.

Anrichten: Von der Lammkeule mit einem scharfen Messer Scheiben abschneiden und auf 4 Tellern mit  gebratenen Kartoffelecken und Grünkohlsalat anrichten, den Salat mit den Pinienkernen bestreuen. Über das Fleisch und die Kartoffeln etwas Sauce mit Zwiebeln geben.

Rezepte & Fotos: Martina Tschirner

Mehr Rezepte, die sich leicht mit nur einer Hand zubereiten lassen, findet ihr im  #Einhänderkochbuch von Nick & Martina Tschirner. Es kann über den Buchhandel sowie per E-Mail an Zur Anzeige der Mailadresse ist JavaScript notwendig. bestellt werden, dann auch gern mit Widmung.

#einhändig #kochen #Rezepte #Lammkeule #Weihnachten #Grünkohlsalat # Menü

 

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Küchenkalender-Traum

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Ich liebe ihn jedes Jahr auf’s Neue, den Küchenkalender von Stefan Abtmeyer. Mit zwölf wunderschönen Fotos, weißem Hintergrund, mal mit leckeren Motiven, mal mit witzigen, wie für 2017 eine kleine, grüne Raupe des Ligusterschwärmers im August. Und natürlich schmückt Stefans Kalender auch jedes Büro auf appetitlichste Art!

august-2017

 

Für jeden Monat gibt es ein anderes Motiv auf dem Kalenderblatt. Er ist 42 x 30 Zentimeter groß, hat eine Spiralbindung und kostet 18 Euro inkl. Versand – innerhalb Deutschlands. Wer den Kalender bei Stefan bestellen möchte, mailt ihn bitte direkt an: Zur Anzeige der Mailadresse ist JavaScript notwendig..

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Übrigens hat Stefan auch unser Einhänderkochbuch bebildert und fotografiert seit mehr als 10 Jahren für das Slow Food Magazin.

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Storycooking im November: Spaghetti all’ Amatriciana

Es war im August, als ein schweres Erdbeben Mittelitalien erschütterte. Viele Menschen wurden schwer getroffen, besonders die Bewohner des Ortes Amatrice. Kurz darauf startete Carlo Petrini Gründer und Präsident von Slow Food, eine Aktion zugunsten der Bevölkerung von Amatrice. Weil der Ort Namensgeber für das berühmte Gericht „Pasta all’ Amatriciana“ ist, forderte er Restaurantbetreiber der ganzen Welt auf, dieses Gericht mindestens ein Jahr lang in ihre Speisekarten aufzunehmen und einen kleinen Teil des Erlöses an die vom Erdbeben betroffene Stadt zu spenden.

Eine klasse Idee und Aktion! Nur dass ich bisher in den italienischen Restaurants in Berlin davon noch nichts mitbekommen hatte… Deshalb große Freude beim „GiroGusto“ Anfang November, einer Veranstaltung im „Bertolini“ in Charlottenburg, bei dem Lebensmittelproduzenten und Winzer aus Italien ihre Produkte mit einem Menü vorstellten. Und als Pastagang „Spaghetti all’ Amatriciana“ auf der Karte stand – zubereitet nach dem Originalrezept mit „Guanciale“, einem durchwachsenen Speck aus der Schweinebacke, hier von dem Salami- und Schinkenhersteller Levoni. Die Spaghetti schmeckten großartig, ebenso wie der Langhe Nebbiolo von der Tenuta Carretta dazu. Und die anderen Gänge und Weine ebenso.

Grund genug, auch mal wieder in der eigenen Küche Spaghetti all’ Amatriciana zu kochen!

Und so geht’s für 4 hungrige Esser: 400 g Spaghetti in reichlich kochendem Salzwasser al dente garen (ca. 8 Minuten).

In der Zwischenzeit 1 Zwiebel und 1 Knoblauchzehe pellen und fein würfeln. 2 getrocknete rote  Chilischoten zerbröseln. 100 g Guanciale (Speck von der Schweinebacke, ersatzweise Pancetta) in Würfel schneiden.

1 EL Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Den Speck darin anbraten, Zwiebel, Knoblauch und Chili hinzufügen und kurz mitbraten. 200 ml Tomatensauce (am besten selbstgemacht) zugeben und einige Minuten einkochen lassen.

Die fertigen Spaghetti abgießen, abtropfen lassen und in der Pfanne mit der Sauce vermischen. Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer abschmecken, dann geriebenen Pecorino oder Parmesan unterheben. Wer mag, reibt sich über den Teller auch noch selbst Käse. Buon Appetito!

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Copyright & Fotos: Martina Tschirner

 

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Nicks Fischtopf aus dem Einhänderkochbuch

fischtopf-1Schmeckt ein bisschen wie Bouillabaisse, ganz viel nach Mittelmeer und Urlaub! In unserem Buch steht das Rezept auf Seite 74.

Für 2 Personen müsst ihr einkaufen: 400 g Fischfilets, die in der Suppe nicht zerfallen (z.B. Seelachs oder  Kabeljau), Fenchelknolle (ihr benötigt die Hälfte), Petersilie (ihr benötigt 1/2 Bund), 1 Flasche grob passierte Tomaten, 1 Glas Fischfond (ihr benötigt 200 ml), 1 Becher Crème fraîche – kann auch welche mit Kräutern sein.

Diese Zutaten sind sicher schon da, falls nicht, bitte ebenfalls kaufen: 2 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, Olivenöl, trockener Weißwein (ihr benötigt 100 ml), Salz, Pfeffer, Saft von ½ Zitrone.

Und was braucht ihr zum Arbeiten – mit nur einer Hand oder auch zwei Händen? Arbeitsstation/Einhänderbrett/Küchenbrett, kleiner & großer Messbecher, Knoblauchschlauch, Zwiebelhacker, Wiegemesser, 3-Liter-Kochtopf mit Stiel und Deckel.

Los geht’s mit dem Waschen und abtropfen lassen von Fenchelknolle und Petersilie.

Danach Abmessen von 20 ml Olivenöl, 100 ml trockener Weißwein, 200 ml Fischfond.

zwiebel-schaelenVorbereiten / Schneiden:

Zwiebel mit dem Messer schälen, Knoblauch mit dem Schlauch, beides mit dem Zwiebelhacker grob zerkleinern.

Fenchel auf der Arbeitsstation fixieren und putzen, längs halbieren und eine Hälfte in mundgerechte Stücke schneiden. Den Rest anderweitig verwenden.

petersilie-1Die Petersilie mit Küchenkrepp trockentupfen und mit dem Wiegemesser grob zerkleinern.

Die Fischfilets unter fließendem Wasser abspülen, mit Küchenkrepp abtupfen und in große mundgerechte Stücke schneiden. Auf einen Teller legen, salzen und pfeffern.

Tomatenflasche öffnen.

Jetzt an den Herd:

Im Stieltopf das Olivenöl erhitzen und Zwiebeln, Knoblauch, Fenchel und Petersilie darin andünsten.

fischtopf-4Tomaten, Wein und Fischfond zugeben und alles zugedeckt ca. 30 Minuten köcheln lassen.

Nun die Fischstücke in den Gemüsesud geben und alles ca. 10 Minuten garziehen lassen.

Zum Schluss den Zitronensaft zugeben und den Fischtopf nochmal mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Anrichten:

Den Fischtopf in tiefen Tellern mit einem Klacks Crème fraîche servieren.

Dazu passt Baguette oder Ciabatta.

Fotos: Stefan Abtmeyer & Martina Tschirner

Mehr Rezepte für Einhänder findet ihr in  „Das Einhänderkochbuch“ von Nick & Martina Tschirner. Es kann über den Buchhandel sowie per E-Mail an Zur Anzeige der Mailadresse ist JavaScript notwendig. bestellt werden, dann auch gern mit Widmung.

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Storycooking im August: Schmorgurken

Schmorgurke

Riesig sind diese Vertreter der Gurkenfamilie. Die ausgewachsenen Schälgurken können sowohl roh gegessen als auch gebraten oder gekocht werden. Und sie sind die Grundlage für Senf- und Honiggurken.

Ich mag sie einmal so, wie meine Mutter sie immer als Berliner Schmorgurken zubereitet hat, angebraten mit Speck und Zwiebeln in sahniger Sauce. Zum anderen habe ich sie vor Kurzem als Curry zubereitet, das ist ganz typisch für Indien und Südostasien. Das Ergebnis – allerdings auch mit ein paar Schikenspeckwürfeln – war klasse!

Pikantes Gurken-Curry

Und so geht’s für 2: Die Hälfte von einer großen Schmorgurke schälen, längs vierteln und die Kerne mit einem Löffel entfernen. Dann die Viertel in ca. 1,5 cm dicke Stücke schneiden. 2 Frühlingszwiebeln waschen, putzen, Wurzeln abschneiden und in 3 cm lange Stücke schneiden.

Pfanne, Gurken, Schluppen

In einer Schmorpfanne etwas Öl erhitzen, 1 Esslöffel kleine Schikenspeckwürfeln darin ausbraten, Schmorgurken, Frühlingszwiebeln und 1 Teelöffel Senfkörner dazugeben und alles anbraten.

1-2 Esslöffel rote Currypaste einrühren, ca. 200 ml gehackte Tomaten dazu und noch ca. 200 ml Kokosmilch. Deckel drauf und alles ca. 20 Minuten bei geringer Hitze schmoren.

Gurkencurry mit asiatischer Fischsauce, eventuell auch Salz und Pfeffer abschmecken. Ich habe noch 1 Teelöffel von meinem eingesalzenen Koriandergrün untergerührt.

Schmeckt mit und auch ohne Reis – und wird wieder gekocht!

Rezept und Foto: Martina Tschirner
Schmorgurken

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Her mit den Gurken!

DSC_7956Vor allem bei sommerlichen Temperaturen sind Gurken nicht zu schlagen. Wo die grüne Kürbisverwandte herkommt? Aus tropischen Gegenden des Himalaya gelangte sie nach Europa, das allerdings erst im Mittelalter. Heutzutage wird die erfrischende Frucht aus der Familie der Kürbisgewächse weltweit angebaut, in kühlen Regionen allerdings eher als Treibhausware oder unter Folie.

Die verschiedenen Gurken unterscheiden sich vor allem in ihren Größen: Da gibt es die langen Salat- oder Schlangengurken, die kürzeren und dickeren Schälgurken, die gelblichen Schmorgurken sowie kleine Gurken, die je nach Größe zu Cornichons oder Gewürzgurken verarbeitet werden. Auch Schälgurken eignen sich zum Einlegen.

Zum größten Teil, nämlich 95 Prozent, bestehen Gurken aus Wasser und sind deshalb sehr kalorienarm (13 kcal/100 g). Trotzdem sind sie auch gesund, denn sie enthalten Calcium, Kalium, Phosphor und sogar Eisen. An Vitaminen enthalten Gurken kleine Mengen an Provitamin A, C und K. Auch für die Schönheitspflege werden Gurken eingesetzt, weil sie die Haut reinigen und erfrischen sollen.

Ob Salatgurken, Schmorgurken oder kleine Gurken zum Einlegen, alle sollten beim Einkauf eine glatte Schale und feste Enden haben. Faltige oder weiche Stellen verraten eine zu lange Lagerung, die Gurken sind dann nicht mehr frisch. Kleine grüne Gurken aus Mittelmeer-Ländern können am Stielende Bitterstoffe enthalten. Darum sollten sie immer vom Stumpf kommend zum Stiel geschält werden. So wird vermieden, dass die ganze Gurke bitter schmeckt. Bei der Salatgurke muss sich deshalb niemand Sorgen machen, Bitterstoffe gibt es bei ihnen nicht.

Natürlich schmeckt eine Salatgurke schon ganz einfach roh, wer mag, würzt sie noch mit etwas Salz. Aber erst kurz vor dem Reinbeißen salzen, weil das in ihr enthaltene Kalium sonst ausgeschwemmt wird. Dasselbe gilt für Salatmarinaden, denn für Salate eignen sich Gurken auch bestens, kein gemischter Salat kommt ohne sie aus. Sehr erfrischend im Sommer sind kalte Suppen auf Gurkenbasis wie die spanische Gazpacho. Sie können Gurken aber auch schmoren, gefüllt z.B. oder einfach nur gewürfelt, als Beilage oder eigenständiges Gericht. Und natürlich einlegen!

Fotos: Martina Tschirner

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Nicks Himbeertraum fürs Frühstücksbrötchen

Himbeergelee 1

Selbstgekocht schmeckt nicht nur einfach besser, ihr wisst dann auch, was drin ist! Wie ihr noch andere Marmeladen selber kocht steht im Einhänderkochbuch auf Seite 102.

Für 2 kleine Gläser müsst ihr einkaufen: 500 g Himbeeren – wichtig: erst am Tag der Zubereitung kaufen oder pflücken! Außerdem 180 g Gelierzucker 1:2, 1 Limette (ihr benötigt den Saft von einer halben).

Bereit  stellen: Küchenwaage, Arbeitsstation/Einhänderbrett, Zitronenpresse, 1,5-Liter-Topf mit Deckel, feines Küchensieb, kleiner Teller, Schöpfkelle, Marmeladentrichter, 2 kleine Gläser mit Schraubverschluss.

Stehen alle Zutaten und Küchengeräte bereit? Dann kann‘s losgehen! Zuerst die Gläser und Deckel gründlich heiß auswaschen und umgedreht zum Abtropfen auf ein Küchentuch stellen.

Dann 180 g Gelierzucker 1:2 abwiegen und 30 ml Wasser abmessen.

Limette halbieren, Zitronenpresse in der Arbeitsstation festklemmen und von einer Hälfte den Saft auspressen.

An den Herd, fertig, los!

  1. Die Himbeeren in den Topf tun, dazu die 30 ml Wasser geben und alles langsam aufkochen lassen. Den Topf sofort vom Herd nehmen und die Himbeeren 1 Stunde abgedeckt ziehen lassen.

Himbeergelee 2

  1. Jetzt die Himbeeren in das Sieb geben, den Saft in einem Topf oder einer Schüssel auffangen.
  1. Himbeersaft, Limettensaft und Gelierzucker in den – in den inzwischen ausgespülten – 1,5-Liter-Topf geben alles gut mischen und aufkochen.

 _DSC0648Die Mischung unter ständigem Rühren 4 Minuten sprudelnd kochen lassen.

 

  1. Gelierprobe machen: Dafür einen Teelöffel von dem Himbeergelee nehmen, auf einen kleinen Teller geben und schauen, ob das Gelee beim Erkalten geliert, bzw. fest wird, wenn man den Teller schräg hält. Ist es noch flüssig, dann 2-3 Minuten länger kochen.

Jetzt sofort einfüllen: Durch den Marmeladentrichter das Gelee noch heiß bis zum Rand in die sauberen Gläser einfüllen. Diese sofort fest verschließen und 5 Minuten auf den Kopf stellen.

Himbeergelee 4Und spätestens am nächsten Morgen probieren, schmeckt sensationell!

 Mehr Rezepte für Einhänder findet ihr im  #Einhänderkochbuch von Nick & Martina Tschirner. Es kann über den Buchhandel sowie per E-Mail an Zur Anzeige der Mailadresse ist JavaScript notwendig. bestellt werden, dann auch gern mit Widmung.

Fotos: Stefan Abtmeyer & Martina Tschirner

Cover, medaille, verlag

 

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Storycooking im Juni: Erdbeeren

ErdbeerenRot, saftig, beerig gut – Erdbeeren sind unser Lieblingsobst! Wer keine Möglichkeit hat, im eigenen Garten Erdbeeren zu ernten oder sie auf dem Feld zu pflücken, dem bleibt der Gang zum Obsthändler. Worauf ihr beim Einkauf achten solltet? Dass die Beeren aromatisch duften und trocken sind. Ein Blick unter den Boden des Körbchens hilft schnell zu erkennen, ob die unteren Früchte bereits matschig sind. Hände unbedingt weg von schimmligen Beeren, auch wenn es nur ein oder zwei sind. Denn die anderen Beeren haben sich in der Zwischenzeit ganz sicher schon angesteckt.

Beerige Tipps

Waschen: Früchte nur kurz in reichlich kaltem Wasser behutsam bewegen oder mit einer Handbrause sanft abspülen. Vorsichtig mit den Händen aus dem Wasser nehmen und zum Abtropfen in ein Sieb geben. Eventuell mit Küchenpapier trocken tupfen.

Vorbereiten: Angeschimmelte Früchte in jedem Fall wegwerfen. Erst nach dem Waschen von jeder Erdbeere mit einer leichten Drehung den Stiel und die Kelchblätter entfernen.

Süßen: Damit sie nicht so viel Saft verlieren, die roten Früchtchen besser erst kurz vor dem Servieren zuckern.

Würzen: Vanille harmoniert gut mit dem Erdbeeraroma. Kräuter, die dazu passen, sind Zitronenmelisse, Minze, Estragon und Lavendel.

Aufbewahren: Nur ungewaschene Erdbeeren in einwandfreiem Zustand nebeneinander auf einem Teller ausbreiten und mit Klarsichtfolie abgedeckt für höchstens zwei Tage in den Kühlschrank stellen.

Allergie: Manche Menschen bekommen einen Bläschenausschlag oder Nesselsucht beim Essen von Erdbeeren – eine allergische Reaktion, die zum Glück aber oft auch schnell wieder verschwindet.

Heilende Wirkung: Erdbeeren enthalten Salizylsäure, die Beschwerden von Gicht und Rheuma lindert. Sie wird außerdem zur Herstellung von Aspirin verwendet.

Das Rezept: Erdbeer-Rhabarber-Grütze zu Grießflammeri

Und so geht’s für 4: Für die Grütze Erdbeer-Rhabarber-Grütze500 g Erdbeeren und 375 g Rhabarber (dem letzten, bald gibt es keinen mehr…) waschen, danach putzen und abtropfen lassen. Rhabarber in große Stücke schneiden, die Erdbeeren vierteln. Nun den Rhabarber und 150 g Erdbeeren mit 20 g Zucker und 100 ml Wasser im geschlossenen Topf langsam aufkochen, dann bei geringer Hitze fünfzehn Minuten kochen lassen. Danach in einem Sieb 30 Min. abtropfen lassen, dabei den Saft auffangen.

250 ml Saft mit 3 EL Zitronensaft und 80 g Gelierzucker 1:3 vermischen und unter ständigem Rühren aufkochen, noch drei Minuten kochen lassen. Vom Herd nehmen, etwas abkühlen lassen und mit den restlichen Erdbeeren mischen. Kühl stellen.

Für den Grießflammeri ½ l Milch mit 1 Prise Salz, 1 Stück unbehandelte Zitronenschale,    1 St. Zimtstange, 1/2 Vanilleschote,  und 50 g Zucker zum Kochen bringen. Dann 65 g Grieß einstreuen und unter ständigem Rühren 10 bis 15 Minuten ausquellen lassen. Zitronenschale, Zimtstange und Vanilleschote herausnehmen.

Den Topf vom Herd nehmen. 2 Eier trennen, Eigelbe unterrühren, Eiweiße zu steifem Schnee schlagen, ebenfalls unterheben. Dann die Masse in eine Form geben und nach dem Erkalten umstürzen.

Die Grütze mit dem Flammeri anrichten und mit Minzblättchen garnieren.

Foto & Rezept: Martina Tschirner

 

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